Wir schwelgen in Erinnerungen an den letzten Urlaub am Meer oder sind gerade kurz davor in den Süden zu fahren!? Denken an die Trattoria oder das kleine Restaurant am Hafen und könnten uns sofort in den nächsten Flieger setzen, um genau dort einzukehren und die besten Speisen direkt aus dem Meer zu genießen? Oder freuen uns, dass es bald soweit ist? Denke ich mir, denn es geht mir ähnlich. Genau diesen Gedanken hatte ich auch und deshalb habe ich sofort den Urlaub auf den heimischen Esstisch geholt. Wir lieben alles was aus dem Meer kommt und deshalb gibt es heute den köstlichsten Pulposalat! Probiert es aus, ich verspreche nicht zu viel: FOURhang auf!
Ich bin ja seit geraumer Zeit Fan von Sardinen aus der Dose. Und da ich bei Maître Philippe , unserem SuperKäseSchinkenWurstFranzosen, die Sardinen etwas günstiger bekomme, als in der Sardinen.Bar, fuhr ich also neulich zu dem Feinkostladen und packte neben den Dosen ein eingeschweisstes Stück Pulpo, auch Oktopus genannt, in meine Einkaufstasche. Und nun? Ich habe mich also gedanklich nach Apulien gebeamt und kramte im Kühlschrank mein Rezept für den Pulposalat zusammen:
Los geht’s mit dem Pulposalat:
Zutaten für 2 Personen:
2 Pulpoarme (wenn Ihr ihn bekommt, gekocht und vakuumiert, darauf konzentriere ich mich im Rezept, sonst auch tiefgefroren). Ich habe auch im Asiamarkt schon kleingeschnittene, gekochte Oktopusarme, tiefgefroren gekauft, hält sich auch super nach dem Portionieren)
Staudensellerie
2 Dolden Kirschtomaten (bitte die richtig aromatischen)
1/4 chinesischen Knoblauch
3 Frühlingszwiebeln
1 Fenchel
1/2 Biozitrone
Zitronenzester
Bund Petersilie
1 Peperoni
1 kleine grüne Chilischote
sehr gutes Olivenöl
Meersalz
Weißbrot
Zubereitung
Im Prinzip ist der Pulposalat richtig einfach zuzubereiten. Wichtig sind natürlich die bereits gekochten Octopus-Arme. Man kann ihn natürlich auch selbst kochen (ehrlich, das ist mir echt zu anstrengend, wobei es im Ergebnis echt köstlich ist!) oder gekocht tiefgefroren kaufen. Ideal ist für mich der eingeschweißte Pulpo, den es in gut sortierten Feinkostläden zu kaufen gibt.
Der Oktopus wird in eingeschweißtem Zustand in warmes Wasser gelegt. Somit wird der Sugo flüssig und die Octopusarme erwärmt. Bitte keinesfalls das Wasser zum Kochen bringen.
Wenn Ihr einen Sack tiefgefrorenen, kleingeschnittenen Oktopus kauft, dann taut die Portion bitte langsam auf und bratet ihn dann einmal scharf in Olivenöl an. Das ist geschmacklich toll, wegen der Röstaromen!
Die Selleriestangen schräg in feine Streifen und den Knoblauch fein schneiden. Olivenöl mit dem Knoblauch in einer Pfanne leicht erwärmen, damit das Öl schon etwas Geschmack annimmt. Danach den Sellerie hinzufügen und bei mittlerer Hitze bißfest garen.
Die Frühlingszwiebeln ebenfalls schräg in feine Ringe, Peperoni und Chili klein schneiden. Die Tomaten vierteln und den Fenchel hauchdünn hobeln und alles in eine Salatschüssel geben. Wenn man noch eine halbe rote Paprika zur Hand hat, schadet das auch nicht.
Wie wird aus den Oktopusarmen ein Pulposalat?
Den Backofen mit der Grillfunktion vorheizen, das Weißbrot mitteldick aufschneiden, mit etwas Olivenöl beträufeln und in den Ofen schieben.
Den Pulpo aus dem Wasserbad nehmen, die Verpackung aufschneiden und ACHTUNG: Den Saft KEINESFALLS wegschütten, sondern über den Salat gießen, denn das gibt den extra Kick an Geschmack. Die Kragenarme in mundgerechte Stücke schneiden und zusammen mit den angebratenen Selleriestreifen in den Salat geben.
Mit Zitronenzesten, also dem Abrieb, und Zitronensaft würzen, Meersalz hinzu und gehackte Petersilie unterheben.
Die gerösteten Brotscheiben aus dem Backofen nehmen und zusammen servieren. Wichtig ist, dass der Salat lauwarm ist. Dann ist der Pulpo sensationell zart und die Kräuter und Gewürze verbreiten ein tolles Aroma.Ich kann mich nur wiederholen, denn der Salat gelingt 100%ig und ist so unfassbar köstlich, dass ich für den Moment ganz happy in Berlin bin (fehlt eigentlich nur noch die Fototapete :-)) und mich dann in wenigen Wochen wieder Richtung Süden bewegen kann. Hoffe, es wird Euch genauso gehen.
Und da sind wir wieder bei den Salaten, fürs Picknick oder auch wenn es jetzt diese Temperaturen hat – einfach für zuhause. Es gibt nix Besseres! Guten Appetit!