Zuckerfrei – das klingt erst mal krass und dramatisch. Aber dass es mir tatsächlich total leicht fiel und wie es mir damit erging, lest ihr in meinem Fazit zu meiner ersten Woche…
Wieso zuckerfrei?
Zuckerfrei, das wollte ich für mich einfach mal testen und beschloss daher vor zwei Wochen, dass ich jetzt einfach direkt loslege. Ohne zu viel darüber nachzudenken. Natürlich musste ich mich ein bisschen einarbeiten und einlesen. Geholfen hat mir da sehr die Übersicht von der lieben Leonie vom Blog minimenschlein. Leonie hat im Frühjahr nämlich ebenfalls für drei Wochen lang zuckerfrei gelebt. Im Mai hätte ich natürlich auch schon direkt mitmachen können, aber da war ich noch nicht soweit. Hihi. Also warum jetzt? Ich muss gestehen, dass ich von mir behaupten würde, dass ich ein kleines Zuckerproblem habe. Es vergeht kein Tag, an dem ich keine Süßigkeiten esse. Vor allem nachmittags und abends bin ich wirklich wie ferngesteuert und suche unsere Schublade auf, in der sich allerlei Zeugs findet. Von Schokolade, über Lebkuchen (ja, ich gehöre zu denjenigen, die sich die erste Packung mitnimmt, wenn sie im Supermarkt angeboten wird) bis hin zu Chips ist der Vorrat immer gut gefüllt, damit die abendlichen Gelüste gestillt werden können. Und irgendwie nervte mich das. Denn so gesund ich bei meinen Hauptmahlzeiten esse, so ungesund sieht es bei den Snacks aus. Dabei gibt es so viele tolle und zuckerfreie Kleinigkeiten, die genauso lecker schmecken und den Durst nach Süßem löschen.

Vorwort zur Zuckerfrei-Challenge
Ehe ich gleich ein bisschen erzähle, wie nun meine Mahlzeiten in der ersten Woche ohne Zucker aussahen, möchte ich euch noch kurz das Prinzip bzw. die „Regeln“ schildern. Die klassische zuckerfrei-Challenge geht drei Wochen lang und danach sollte sich der Körper gut darauf eingestellt haben, dass er nun weniger Zucker bekommt. Diese Zeit reicht in der Regel schon aus und sämtliche Geschmacksknospen haben sich umgestellt, alles schmeckt viel intensiver und der Körper verlangt nicht mehr so drastisch nach Zucker. Vorbereitet habe ich mich mit den beiden folgenden Büchern (vielen Dank noch mal für die Leihgabe, Leonie!): Goodbye Zucker von Sarah Wilson sowie Deliciously Ella von Ella Mills. Beide Bücher haben mir vor allem geholfen, Rezeptinspirationen zu bekommen. Denn man ahnt gar nicht, wie viele Mahlzeiten zuckerfrei gekocht werden können. Während ich die Bücher gelesen habe, wurde meine Wunderlist mit zuckerfreien Produkten immer länger. Juhu!

Zuckerfreies Frühstück
Süßes oder deftiges Frühstück? Ich gehöre zu denjenigen, die morgens gar nicht festgelegt sind. Mal kommt bei mir die Smoothiebowl auf den Frühstückstisch, mal liebe ich normale Weizenbrötchen mit Hühner-Aufschnitt. Blöd nur, dass in der zuckerfrei-Challenge beide Varianten nicht wirklich „erlaubt“ sind. Denn so eine Smoothiebowl bestand bei mir immer gerne aus Mangos, Bananen, Ananas und Nektarinen. Dieses Obst enthält aber leider sehr viel Fruchtzucker. Die gute Nachricht: Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren dürfen gegessen werden, da sie nur sehr wenig Fruchtzucker enthalten. Eine Freundin, die Schwangerschaftsdiabetes hatte, meinte noch zu mir: „Erdbeeren kannst du so viel essen, wie du willst!“ Juhu, wie praktisch, dass Erdbeeren zu meinem Lieblingsobst gehören. Also habe ich in dieser Woche z.B. sehr gerne Naturjoghurt mit Erdbeeren gegessen. Damit es aber nicht ganz so langweilig ist und vor allem auch ein paar Stunden sättigt, gebe ich gerne Dinkelflocken, geriebene Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln und Zimt dazu. Den Naturjoghurt könnt ihr auch durch Porridge austauschen. Dinkel- oder Haferflocken und Milch sind nämlich erlaubt!

Zimt ist ohnehin superwichtig! Denn es kann die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel senken. Außerdem kurbelt Zimt den Stoffwechsel an, was beim Abnehmen helfen kann. Mehr als einen Teelöffel pro Tag solltet ihr aber nicht zu euch nehmen. Wenn ich morgens mal Lust auf etwas Deftiges habe, dann bin ich jetzt total froh, dass ich das zuckerfreie Brotbacken für mich entdeckt habe. Denn in Weizenmehl steckt Stärke, die ebenfalls in Zucker umgewandelt wird und während der Challenge weggelassen werden muss. Mein erstes, selbstgemachtes Brot habe ich nach dem Rezept von minimenschlein gebacken: Brot mit Buchweizen, Nüssen und Chia.
Ich bin ganz begeistert, wie lecker es schmeckt und vor allem wie schnell es zubereitet und gebacken war. Als nächstes werde ich noch das Quarkbrot mit Dinkelvollkornmehl sowie das Low Carb Brot mit Nüssen und Saaten vom Blog gaumenfreundin testen. Beide Brote sehen total köstlich aus und klingen einfach megaeinfach. Ich werde also in meinem nächsten Bericht erzählen, wie mir die anderen beiden Brot im Vergleich zu meinem ersten Brot geschmeckt haben.

Zuckerfreie Hauptmahlzeiten
Bei den zuckerfreien Hauptmahlzeiten muss man sich eigentlich nur an den Gemüsebereich sowie die Fisch- bzw. Fleischtheke im Supermarkt halten. Denn ohnehin ist der beste Tipp für die zuckerfrei-Challenge: einfach nichts einkaufen, das eine Zutatenliste benötigt. Denn Zucker hat ca. 80 verschiedene Begriffe und da steigt wirklich keiner mehr durch. Bei mir gab es diese Woche Süßkartoffelpüree mit Kabeljau.
Den Kabeljau habe ich nach einem Rezept von uns zubereitet, genauer gesagt von Leonie. Für das Püree, das ich aus dem Buch von Sarah Wilson habe, benötigt ihr drei Süßkartoffeln (unglaublich gesund!!!), 2 zerdrückte Knoblauchzehen, den Saft von einer Zitrone, etwas Salz und bis zu 150 ml Mandelmilch. Die Süßkartoffeln ca. 40 Minuten kochen, anschließend mit allen Zutaten in den Mixer geben und genießen. Solltet ihr zu viel Püree gemacht haben, könnt ihr es problemlos einfrieren.

Ein weiterer Klassiker aus der zuckerfreien Küche ist mediterranes Ofengemüse mit Huhn und einem schnellen Avocado-Dip. Einfach euer Lieblingsgemüse (ich habe Zucchini, Aubergine, Paprika und Fenchel gewählt) mit leckeren Kräutern (z.B. Thymian, Rosmarin, Salbei) und etwas Olivenöl benetzen und für ca. 45 Minuten bei 200 Grad in den Ofen geben. Ich lege gerne eine Alufolie über das Gemüse, damit es nicht zu dunkel wird. Das Huhn habe ich mit Ghee angebraten. Für den Dip zermantscht ihr eine Avocado mit einem Esslöffel Joghurt, etwas Zitrone und Salz/Pfeffer. Fertig ist ein schnelles und superleckeres, zuckerfreies Rezept. Achtung: Tomaten und Karotten enthalten Zucker und sollten möglichst gemieden werden.
Zuckerfreies Abendessen
Abends esse ich immer unterschiedlich: mal warm, mal kalt. Insofern funktionieren die Hauptmahlzeiten natürlich auch genauso gut abends. Und meine zwei Eiergerichte würden auch wunderbar am Morgen funktionieren.

Für das Wolkenei schaut ihr euch am besten dieses kurze Video an, dann könnt ihr es ganz einfach nachmachen. Und was auch immer ganz schnell geht: Rührei mit Schnittlauch und Lachs. Ist ebenfalls völlig zuckerfrei und schmeckt mir total gut. Wenn es nicht reicht, dann kommen einfach noch zwei Scheiben vom selbstgebackenen Brot hinzu.
Übrigens: Wenn ich danach immer noch ein paar Gelüste habe, dann knabbere ich nach dem Abendessen gerne puren Käse, einen Apfel (einer ist nämlich pro Tag erlaubt) oder Mandeln. Man sollte ohnehin jeden Tag ca. 84 g Mandeln essen, denn eine Studie hat einmal herausgefunden, dass eine Gruppe mehr abgenommen hat, wenn sie täglich noch 84 g Mandeln zusätzlich gegessen hat. Und gesund sind die kleinen Dinger ja ohnehin. Und dazu genieße ich dann jeden Abend noch ein Glas mit Mandelmilch mit meiner selbstgemachten Kurkumapaste – danach habe ich definitiv keine Lust mehr auf Süßigkeiten.
Fazit meiner ersten zuckerfreien Woche
Ich bin wirklich überrascht, wie ich meinen Zuckerkonsum von einem Tag auf den nächsten ohne große Probleme abstellen konnte. Da war kein Heißhunger auf Zucker, kein Cheatday – sogar echten zuckerfreien Kaugummi habe ich mir im Bioladen gekauft. Was mich etwas überrascht hat, ist die Tatsache, dass man sehr viel und auch mitunter teuer einkaufen muss. Natürlich hat frischer Fisch oder haben auch sämtliche Zutaten für zuckerfreies Brot aus dem Bioladen seinen Preis. Das sollte es einem aber wert sein. Was mir körperlich aufgefallen ist: Die ersten zwei/drei Tage hatte ich komisches Grummeln im Bauch – da weiß ich aber nicht, worauf das konkret zurückzuführen ist. Ansonsten fühle ich mich extrem fit, habe mich nirgends angesteckt und freue mich auf jede Mahlzeit. Gut, als wir vorgestern den Laternenzug mit der Kita hatten und es anschließend einen Weckmann für jeden gab, hatte ich mal kurz große Augen, aber man muss ja auch sagen, dass es nur drei Wochen dauert. Danach kann ich ja ganz normal wieder Süßes essen, wenn mir danach ist. Ich hoffe einfach nur, dass es anschließend weniger ist. Mein aktueller Plan: Natürlicher Fruchtzucker (in Mangos, Bananen, Karotten, Tomaten etc.) ist nach den drei Wochen wieder erlaubt, der raffinierte Industriezucker kommt mir aber danach nur noch einmal pro Woche zwischen die Finger. Wenn ich das auf Dauer halten würde, dann wäre es ein toller Erfolg für mich und meine Gesundheit. In meinem nächsten Bericht zeige ich euch noch mehr Rezepte, vor allem auch für zwischendurch-Snacks und „süße“ Leckereien.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon mal für einen längeren Zeitraum auf Zucker verzichtet?
Eure Katrin