Ich habe mich drei Tage lang ausschließlich von Säften ernährt. Was das gebracht hat, wie ich mich währenddessen gefühlt habe und ob ich es wieder tun würde, lest ihr in meinem Erfahrungsbericht. „FOURhang auf“!
Warum eine Saftkur?
Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich ernährungstechnisch immer sehr neugierig bin. Eigentlich habe ich schon so ziemlich alles ausprobiert: drei Wochen zuckerfrei, drei Wochen strikte Keto-Ernährung, Low Carb, Weight Watchers usw. Nur eine reine Saftkur stand bislang noch nicht auf meinem Speiseplan. Und da ich kürzlich in meinem Sommerurlaub auf Sardinien ordentlich geschlemmt habe, wollte ich meinem Körper bzw. meinem Darm mal eine kleine Ruhepause gönnen. Das Wetter bot sich ebenfalls an, denn als ich die Kur vor zwei Wochen getestet habe, waren es täglich 35 Grad. Da ist der Hunger ja ohnehin nicht ganz so präsent.
Vorbereitung
Wie läuft so eine Saftkur ab? Ich habe mich natürlich in das Thema eingelesen und viel recherchiert, kam dann aber dennoch zu dem Entschluss, keine großartigen Vorbereitungen zu treffen, sondern einfach loszulegen. Ursprünglich wollte ich die Säfte von „Frank Juice“ online bestellen, habe sie dann aber zeitgleich im Supermarkt entdeckt und habe mir dort fünf Säfte pro Tag, also 15 Säfte gekauft. Die Säfte enthalten Nummern, sodass man weiß, welchen Saft man in welcher Reihenfolge trinken sollte. Mit dem grünen Saft sollte man z.B. starten; er enthält Apfel, Gurke, Spinat, Sellerie, Petersilie, Ingwer, Grünkohl und Zitrone. Später habe ich übrigens erfahren, dass die Säfte im Supermarkt nur 330 ml Inhalt haben, während die Säfte bei einer Online-Bestellung 500 ml beinhalten, was sich dann natürlich auch im Preis bemerkbar macht. Ob mir 330 ml gereicht haben, lest ihr weiter unten.
Meine Säfte pro Tag
Wie ihr dem Foto entnehmen könnt, stimmten bei mir die Zahlen nicht ganz, denn der blaue Saft mit Kokoswasser, Blue Spirulina, Wasser, Zitrone, Zitronengras und Honig hat gar keine Nummer auf der Flasche. Da der Supermarkt keine „4“ hatte, entschied ich mich daher für den blauen Saft und trank ihn als dritten Saft. Ich glaube, man darf da ruhig ein wenig experimentieren, was einem gut schmeckt. Wichtig ist vor allem, dass man mit der „1“ beginnt und mit der „6“ (Wasser, Kokoswasser, Bananenpüree, Mandelmark, Zitronensaft, Agavendicksaft, Zimt und Vanille) endet, da der letzte Saft am meisten Kalorien hat und man für die Nacht gesättigt sein soll. Ich habe fünf Säfte à 330 ml getrunken, online bestellt man wohl immer sechs Säfte à 500 ml.
Kalorien
1. Saft: 8 Uhr, 122,10 kcal
2. Saft: 11 Uhr, 174,90 kcal
3. Saft: 14 Uhr, 102,30 kcal
4. Saft: 17 Uhr, 138,60 kcal
5. Saft: 19 Uhr, 343,20 kcal
Gesamt: 881,10 kcal pro Tag
Ablauf
Ich hatte gelesen, dass man den letzten Saft nicht zu knapp vor dem Schlafengehen trinken sollte, daher hatte ich mir vorgenommen, den Saft mit der Nummer „6“ um 19 Uhr zu mir zu nehmen. Da ich morgens um 8 Uhr im Büro ankomme und mit meiner Arbeit beginne, habe ich auch um 8 Uhr mit dem ersten Saft begonnen, sodass ich alle drei bzw. zwei Stunden einen Saft getrunken habe. Ich musste mir tatsächlich immer einen Wecker stellen, da ich sonst sowohl im Büro, als auch am Nachmittag mit meinen zwei Jungs immer wieder vergessen hätte, den nächsten Saft zu mir zu nehmen.
Vorteile
– Sehr einfache Anwendung: Ich fand es ungemein praktisch, dass ich für mich nichts weiter an Lebensmitteln für diese drei Tage einkaufen musste. Außerdem brauchte ich mir keinen Kopf zerbrechen, was ich zum Frühstück, zum Mittag oder zum Abend essen möchte. Auch wenn ich sehr gerne koche und esse, empfand ich das während dieser drei Tage extrem entspannt!
– Die Säfte sind richtig lecker. Auf der Homepage von „Frank Juice“ kann man zwischen verschiedenen Stufen der Cleansing-Kur wählen – die „Profi-Variante“ besteht fast ausschließlich aus grünen Säften, weswegen ich vor der Saftkur Sorge hatte, ob mir der grüne Saft schmecken würde, dabei muss ich sagen, dass der fast mein absoluter Favorit war. Ich hätte also ohne Probleme auch die „Profi-Variante“ wählen können! Den roten Saft würde ich das nächste Mal durch einen grünen ersetzen.
– Ich hatte während der gesamten drei Tage überhaupt kein Hungergefühl und überhaupt keine Heißhungerattacken. Ich weiß nicht, inwiefern das auch mit der Hitze zusammenhing, aber ich war sehr erstaunt, dass ich kein Bedürfnis nach Essen hatte. Ich habe es mir damit begründet, da die Säfte ja aus sehr vielen Nährstoffen bestehen und der Körper nicht auf Entzug und Hunger gesetzt wird. 330 ml reichten mir übrigens völlig aus – wenn ich mir vorstelle, dass die Online-Bestellung noch eine Flasche mehr enthält und jede einzelne Flasche auch noch 170 ml mehr Inhalt, dann weiß ich nicht, ob ich das mengenmäßig überhaupt geschafft hätte… Für mich war es also völlig ausreichen, wie ich es gemacht habe.
– Ich fühlte mich während der dreitägigen Saftkur total fit! Ich war nie müde oder schlapp. Ganz besonders fiel mir dieser positive Effekt auf, als ich am vierten Tag wieder mit dem Essen begonnen hatte – nach der Mittagspause kam der übliche Müdigkeitsanfall. Das hatte ich während der drei Tage nie, was super war!
– Nach der Saftkur hat man Lust, sich weiterhin gesund zu ernähren. Ich hatte danach also keinen Heißhunger auf Burger, Pizza & Co., sondern freute mich sehr auf Rührei und Gemüse.
– Gewichtsverlust: Die wohl meistgestellte Frage bei Instagram: Ich habe 1,2 kg verloren. Natürlich muss man dazusagen, dass es nur Wasser und kein Fett ist, das man nach so kurzer Zeit verliert, aber ich freute mich trotzdem über die Hosen, die nicht mehr so eng saßen. Das waren also 400 g pro Tag weniger auf der Waage. Wobei man ebenfalls immer dazusagen muss, dass eine Saftkur nicht als Diät gedacht ist.
– Man kann die Saftkur regelmäßig anwenden. Viele machen die Saftkur jeden Montag (nach einem Schlemmer-Wochenende) oder immer zu Beginn eines neuen Monats. Da ich von der Saftkur extrem positiv überrascht bin, habe auch ich mir vorgenommen, regelmäßige Safttage einzulegen oder einfach eine Mahlzeit durch einen Saft zu ersetzen.
– Das Preis-Leistungsverhältnis finde ich völlig in Ordnung. Wie gesagt habe ich die 330 ml Flaschen im Supermarkt à 2,99 Euro gekauft. Ich habe also für drei Tage 44,85 Euro bezahlt. Das sind knapp 15 Euro pro Tag, was man ja sonst auch pro Tag für sein Essen und sein Trinken ausgibt.
Nachteile
– Aufgrund der Einnahme der Säfte im zwei- bzw. drei-Stunden-Takt ist man zeitlich etwas unflexibel, wobei man die Säfte ja theoretisch auch in einen beruflichen Termin mitnehmen kann. Aber soziale Treffen oder Einladungen sind in diesen Tagen eher schwierig.
– Da man regelmäßig zur Toilette muss, sind keine ausgedehnten Aktivitäten fernab einer Toilette empfehlenswert.
– Ich habe gehört, dass manche Menschen bei Saftkuren über Kopfschmerzen klagen. Durch den Reinigungsprozess des Organismus werden nämlich Gift- und Schadstoffe aus den Gewebedepots gespült und diese gelangen in den Kreislauf. Die vorübergehend erhöhte Konzentration an Abbauprodukten kann der Auslöser für Kopfschmerzen sein. Ein anderer Grund kann Unterzucker oder Koffeinmangel sein. Da ich allerdings noch nie Kaffee getrunken habe, war ich zum Glück überhaupt nicht betroffen.
Fazit
Ich bin absolut positiv überrascht, wie wenig es mir ausgemacht hat, eine dreitägige Saftkur zu machen. Ich hatte während der gesamten Tage überhaupt keinen Hunger, sondern war immer gut gesättigt. Ich fühlte mich topfit und fand es extrem angenehm, mich drei Tage lang nicht mit Rezepten, Einkäufen und Kochen beschäftigen zu müssen. Vom Preis her war die Saftkur für mich völlig in Ordnung. Und dass ich dann auch noch 1,2 kg verloren habe, hat mich gefreut. Ich werde nun regelmäßige Safttage einlegen, da es mir überhaupt nicht schwerfiel.
Ergänzung: Die Säfte habe ich selbst bezahlt, es handelt sich nicht um eine Kooperation, sondern um eine unbeauftragte Werbung.
Eure Katrin